Projekt
Nutzenorientierte Gestaltung von Produktarchitekturen für technische Erzeugnisse im B2B-Bereich
Steckbrief
Eckdaten
- Lehrstuhl:
- Lehrstuhl für Marketing
- Förderinstitution:
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Forschungspartner:
- Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
- Status:
- Laufend
Betreuer
Da Kunden in den meisten Fällen heterogene Bedürfnisse haben, können Unternehmen mit einem standardisierten Produkt nur einen Teil des relevanten Marktes (d.h. nur einen Teil der potenziellen Kunden) adäquat versorgen. Vor diesem Hintergrund entwickeln viele Unternehmen differenzierte Produktlinien, um heterogenen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Dies ist insbesondere in Business-to-Business-Märkten (B2B) der Fall, die im Fokus dieses Forschungsprojektes stehen. Die daraus erwachsenden Herausforderungen der Variantenvielfalt werden durch das technische Variantenmanagement adressiert. Dabei stellen die Übersetzung der Kundenbedürfnisse in ein nutzenstiftendes Produktprogramm sowie die Erzeugung dieses Programms auf Basis einer möglichst einheitlichen Produktarchitektur zentrale Voraussetzungen eines erfolgreichen Variantenmanagements dar. Komplexe und umfangreiche Produktprogramme können dabei sowohl positive als auch negative Effekte bei Kunden erzielen. Zum einen sollten Kunden eine hohe Auswahl von Varianten positiv bewerten, da dadurch die Möglichkeit steigt, eine Variante zu finden, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Zum anderen kann eine zu große Anzahl an scheinbar ähnlichen Varianten zur Verwirrung und zur Informationsüberlastung der Kunden beitragen. Diesen kundenseitigen Erwägungen stehen Auswirkungen auf der Leistungserstellungsseite gegenüber, die in varianteninduzierten Komplexitätskosten, z.B. in der Entwicklung und Produktion, ihren Ausdruck finden Ziel dieses Forschungsprojektes ist daher die Entwicklung einer Methodik, die es erlaubt, in frühen Entwicklungsphasen eine auf die geforderten Varianten abgestimmte Produktarchitektur für technische Produkte zu entwerfen. Dabei werden sowohl die Anzahl als auch die Ausprägungen der unterschiedlichen Produktmerkmale auf Basis einer Analyse des Kaufentscheidungsprozesses im B2B bestimmt. Insbesondere werden dabei die positiven und negativen Aspekte einer hohen Variantenvielfalt berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser Analyse werden iterativ mit den technischen Möglichkeiten abgeglichen, um so die Chancen neuer Produktarchitekturtypen, wie z.B. Baukästen, mit höherer Flexibilität und trotzdem erzielbaren Skaleneffekten zu nutzen. So können Produkte und Produktprogramme entstehen, die das Dilemma zwischen benötigten Skaleneffekten und der geforderten Produktindividualisierung bestmöglich auflösen. Insgesamt sollen Komplexitätskosten reduziert und dennoch relevante Kundenbedürfnisse erfüllt werden.